Gott & Glaube

Glaubst du an Gott? Die einen nehmen ihn als Partner mit ins Boot ihres Lebens, für die anderen ist er der größte Feind und ein Spielverderber. Und dann ist da aber noch die Frage, ob ich, um Gott zu finden, eine Kirche, und in diesem Fall die katholische Kirche, brauche oder ob es auch ohne geht. Spannende Fragen, auf die spannende Antworten warten. Doch eines vorweggesagt: meine Antworten unterscheiden sich jedoch möglicherweise etwas von jenen, die du bisher gehört hast.

Also ab jetzt Hirn einschalten, nachdenken, mitdenken, sich mit der Materie auseinandersetzen und damit beginnen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

 

Eucharistie Erlöserpfarre Lustenau

Gibt es Gott?

Als der Apostel Paulus auf einer seiner Missionsreisen nach Athen kam, fand er einen Altar mit der Aufschrift: „EINEM UNBEKANNTEN GOTT. (Apg 17,23)“

Schon immer haben Menschen nach Gott gesucht, sich ihn in ihrem Denken vorgestellt, ihn angebetet, ihm Opfer dargebracht und dadurch verehrt. Und schon immer hatten die Menschen Angst vor Gott, auch weil sie nicht wussten, wie er war, was er war, wer er war und wo er war. Doch sie spürten, auch durch eine Unruhe in ihrem Herzen, dass es da etwas geben muss.

Schon immer haben Menschen nach Gott gefragt

Selbst wenn sie sagten, es gibt keinen Gott. Und obwohl sie das oft absolut felsenfest behaupteten, fanden sie keinen Frieden, sie wurden – im Gegenteil – immer noch verbissener im „Kampf“ gegen Gott. Und weil sie ihn nie kennengelernt hatten, verfolgten sie ihn bis zu ihrem Lebensende. Leider.

Dass es keinen Gott gibt, einfach so zu behaupten, ist die falscheste oder sinnloseste Lösung, die man sich für sein Leben geben kann. Der Mensch will etwas anbeten, er ist gerade gierig danach, auch ohne es zu wissen. Und wenn es Gott nicht ist, dann ist es ganz einfach etwas anderes, was dir lieb und teuer ist. Und sei einmal ehrlich: du hast ja bestimmt auch so deinen eigenen „Gott“.

Ein großer Philosoph schrieb einmal, und der suchte ebenfalls sehr intensiv nach Gott und durchlebte Höhen und Tiefen, war unruhig und hin- und hergetrieben: „Denn du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“

Es muss also etwas Größeres geben

Und diesem „Größeren“ wollte ich mich damals – als ich mich entschlossen hatte, mehr über Gott und den katholischen Glauben erfahren zu wollen - stellen. Ich wollte ihn kennenlernen und ihn fragen, wie es denn sein kann, dass es nach wie vor so viel Leid in der Welt gibt, wie es denn sein kann, dass sein Jesus in dieser kleinen Hostie gegenwärtig ist, wie es denn sein kann, dass er mir nicht hilft, wenn ich ihn darum bitte, aber den anderen sofort und wie gewünscht?“

Es war meine Entscheidung, niemand hat mich dazu gedrängt!

Und es ist auch deine Entscheidung, zu der dich auch niemand drängt, zuerst einmal damit zu beginnen, dich mit ihm auseinanderzusetzen, ihn kennenzulernen, eben wer er ist, wo er ist, was er ist und wie er ist. Das hat dann ziemlich wenig mit Märchen, Legenden oder Geschichten zu tun, sondern mit Nachdenken.

Und erst nach dieser, ich nenne es mal „Kennenlernphase“, kannst du dich so richtig für Gott entscheiden. Gott „JA“ oder „NEIN“? Diese Entscheidung hatte bei mir damals weitreichende Folgen. Nicht dass ich dann Priester werden musste, sondern dass ich zu lernen hatte, Gott in mein Leben zu nehmen, ihm einen Platz darin anzubieten, mit ihm zu sprechen, ihm zu vertrauen, Falsches, das ich über ihn gehört hatte, loszulassen und Neues, Schönes und Befreiendes in mein Leben zu integrieren.

Die eigenen Götter

Dazu kam noch, dass ich ja auch so meine Götter hatte, wie die Athener zur Zeit des Völkerapostels Paulus. Und die hat, wie weiter oben geschrieben, ja jeder. Doch diese Götter loszuwerden war gar nicht so einfach, denn ich hatte ihnen bereits einen schönen Platz in meinem Leben, Tun und Denken, in meinem Herzen gegeben. Und wollte ich diese Götter überhaupt loswerden?

Das ist hier die Frage

Ich traue es mich zu sagen: falsche Götter machen abhängig, süchtig und unfrei, ja sie versklaven. Und deshalb hatte ich mich zuerst einmal vor einer Entscheidung für Gott – oder gegen Gott – gedrückt. Denn ich hatte meine „falschen Götter“ schon auch sehr liebgewonnen. Und ganz zu Beginn meiner Bekanntschaft mit ihnen, waren sie auch gar nicht mal so schlimm, sogar nicht einmal unbedingt Sünde. (Ist es denn eine Sünde, ein Smartphone zu haben?) Aber mit der Zeit sind sie immer mächtiger und zudringlicher geworden, weil ich glaubte, mit ihnen und durch sie meine Sehnsucht nach Liebe und Leben, nach Sicherheit und Selbstwert, nach Wissen und Macht, stillen zu können. Doch das war kein guter Gedanke.

Es ist deine Entscheidung.

Niemand drängt dich, niemand zwingt dich. Du bist ganz frei. Doch wenn du spürst, dass das, was ich bis hierher geschrieben habe, nicht ganz so falsch ist, dann würde ich weiterfragen. Zum Beispiel was dein nächster Schritt ist. Was du tun sollst. Vielleicht spürst du auch eine Unzufriedenheit in dir, oder was auch immer. Dann würde ich am Ball bleiben.

Psalm 1 im Alten Testament bringt es ebenfalls ganz schön zum Ausdruck:

„Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen. Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.“

 

NACH OBEN

Einschub, wenn es denn einen braucht

Pfarrer Thomas Sauter Erlöserkirche Lustenau Rheindorf Überschrift
Beschreibung, Frage, Text?

Warum braucht man die katholische Kirche?

Die katholische Kirche ist komplett uncool, weit weg von deinem Leben und will dich in etwas hineinzwängen, dass dir gar nicht passt? Es geht dir also viel besser ohne sie, denn die Vorschriften brauchst du nicht und heiraten kannst du ja schließlich auch standesamtlich, wenn du überhaupt heiraten willst.

Du bist Teil der Kirche

Die katholische Kirche basiert auf Menschen und hat daher auch Schattenseiten: Zwangsmissionierungen von Ureinwohner, Missbrauchsfälle, Veruntreuung von Geldern. Aber warum mit den Schattenseiten beginnen. Denn euch heute gibt die Kirche mit ihren vielfältigen Leistungen ein sichtbares Zeugnis der Gegenwart unseres liebenden Gottes.

[Text nur kopiert] Dies zeigt sich besonders dort, wo Staat und Kirche zum Wohl der Menschen kooperieren, etwa in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Gemeinschaft. Seien es die zahlreichen katholischen Schulen und Kindertagesstätten, das dichte Netz sozialer und karitativer Dienste für bedürftige Menschen, der große Schatz kultureller Güter und Angebote oder das hohe Maß ehrenamtlichen Engagements: Kirche ist dort, wo Menschen leben und im Interesse des Gemeinwohls handeln. Daher bringt Kirche immer auch jenen etwas, die nicht „dabei sind“. Die Kirche ist eine starke Gemeinschaft mit einer langen und starken Tradition, die bis in die Gegenwart reicht. Mit 5,4 Millionen Mitgliedern und 3.000 Pfarren allein in Österreich bildet sie ein dichtes Netz der Solidarität – und ist damit zugleich einer der größten Arbeitgeber im Land.

Unsere Kirche hat den Auftrag, dir die Botschaft vom Reich Gottes zu bringen.

 

NACH OBEN

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Mag. Thomas Sauter
Pfarrer in Lustenau

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Last Update: 07/2024 | © 2024 Pfarrer Thomas Sauter

 

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